Blasenleiden

Welche Heilpflanzen helfen?
Sie kommen vom Urologen und der empfahl Ihnen, Ihre Harnwege mit Tees zu „spülen“.

Warum?
Unsere Nieren regulieren unseren Flüssigkeitshaushalt, die Konzentration der Blutsalze und tragen wesentlich zur Entgiftung unseres Körpers bei. Beim gesunden Menschen sind die Harnwege keimfrei. Die wichtigste Voraussetzung dafür ist aber der stetige, ungehinderte Harnfluss im Harnleiter, der aufsteigende Keime wegspült. Bekannte pflanzliche Durchspülungsmittel, die auch schon die Klosterheilkunde kennt, sind:


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Birkenblätter

In der Heilkunde werden fast ausschließlich die Blätter verwendet. Sie enthalten Flavonoide (Pflanzenfarbstoffe, die häufig gelb sind), Vitamin C, Gerb– und Bitterstoffe. Die entwässernde Wirkung wird auf die Flavonoide zurückgeführt, die durch den hohen Vitamin C-Gehalt unterstützt wird. Birkenblätter können auch zur unterstützenden Behandlung von rheumatischen Erkrankungen eingesetzt werden. Birkenblätter sind wegen ihrer harntreibenden Wirkung auch Bestandteil von Teemischungen, die bei Gicht, Rheuma und Hautkrankheiten eingesetzt werden. Die Tagesdosis an Birkenblättern beträgt 6 – 10 g.

Teezubereitung:

  • 2 –3 Teelöffel Birkenblätter mit 1 Tasse kochendem Wasser übergießen, ziehen lassen und abseihen.
  • täglich 3-4 mal eine Tasse trinken
  • Wichtig - nach jeder Tasse Tee ein Glas Wasser nachtrinken!

Birkenblätter sind auch in Form von Frischpflanzensaft, Tropfen, Kapseln und Dragees erhältlich.

Brennnessel

Die große und die kleine Brennnessel gehören zu den Nesselgewächsen. Beide unterscheiden sich kaum in ihren Inhaltsstoffen. Trotzdem wird in der Heilkunde meist die große Brennnessel verwendet. Inhaltsstoffe sind die Caffeoylchinasäure, ungesättigte Fettsäuren, Kieselsäure und Mineralsalze wie Kalium und Calcium, die eine entzündungshemmende und diuretische Wirkung haben. Das Kraut und die Blätter werden innerlich bei Harnwegsinfekten sowie zur Behandlung von Nierengrieß eingesetzt. Die Brennnesselwurzel wird bei Prostataleiden angewandt. Es kommt zur Erhöhung des Harnflusses und Senkung der Restharnmenge. Auch Brennnesselblätter sind Bestandteil von Teemischungen und werden bei Gicht, Rheuma und zur Durchspülungstherapie eingesetzt.

Teezubereitung:

  • 1 – 2 Teelöffel Brennnesselblätter mit 1 Tasse kochendem Wasser übergießen
  • 10 Minuten ziehen lassen und abseihen
  • Über den Tag verteilt 3 Tassen trinken
  • Zu jeder Tasse Tee 1 Glas Wasser trinken

Brennnesselsaft eignet sich als entgiftende Frühjahrskur sowie zur Stimulierung des Stoffwechsels.

Goldrute

Die Goldrute ist in ganz Europa verbreitet und wächst auf Wiesen höherer Lagen. Verwendet werden die blühenden Sprossspitzen. Die Goldrute wirkt harntreibend, adstringierend (zusammenziehend), entzündungshemmend und abschwellend. Sie enthält Tannine (Gerbstoffe), Harze, Pflanzenschleim und ätherische Öle. In der Volksmedizin wird Goldrute als harntreibendes und „Blutreinigungsmittel“ verwendet, das die Ausscheidung von Steinen unterstützt. Verantwortlich hierfür sind Saponine, und Polyphenole. Die Droge wird bei Gicht, Rheuma, Arthritis und Hauterkrankungen eingesetzt. Äußerlich kann Goldrute wegen der Gerbstoffe bei Entzündungen der Mundhöhle eingesetzt werden. In der Urologie findet die Goldrute bei Entzündungen der ableitenden Harnwege, bei Harnsteinen und Nierengrieß Verwendung. Gesamtdosis pro Tag: 6-12 g Droge.

Teezubereitung:

  • ca. 3 g Droge mit 100ml kochendem Wasser brühen und ziehen lassen
  • Zwei bis drei Tassen pro Tag trinken.
Preiselbeere

Die Preiselbeere ist ein Zwergstrauch, dessen Blätter und Früchte verwendet werden. Sie enthalten Vitamin C, Vitamine B1, B2, B3, Beta Carotin (Vitamin A) sowie die Mineralien Calcium, Kalium, Phosphate und Magnesium. Weiterhin enthalten Preiselbeeren Anthocyane (Farbstoffe), deren antioxdative Wirkung jene von Vitamin C und E noch übersteigen kann. Somit wirkt die Preiselbeere anti-entzündlich und kann die Keimzahl in den Harnwegen (auch wegen des sauren Milieus) vermindern. Preiselbeeren werden bei leichten Entzündungen der Niere, Blase und Harnröhre eingesetzt, darüber hinaus besitzt die Preiselbeere sehr gute harntreibende und antiseptische Eigenschaften. Die vielfach angebotenen Cranberrys sind nichts weiter als die Kulturpreiselbeere, sodass Sie ohne weiteres die (preiswertere) einheimische Preiselbeere z.B. als Saft trinken können. Der Genuss von Preiselbeeren oder deren Saft schützt vor Harnblaseninfektionen, da möglicherweise ein Einnisten von Bakterien in die Schleimhaut verhindert wird. Die Ausbildung von resistenten Bakterienstämmen wird vermieden, die Bakterien verbinden sich mit Fruchtzucker und werden mit dem Urin ausgeschwemmt.

Bärentraube

Die echte Bärentraube ist eine Pflanze, die zu den Heidekrautgewächsen gehört. Die Art bildet einen niedrigen Strauch, der von März bis Juni blüht und 100 – 120 Jahre alt werden kann. Die Blätter enthalten Arbutin, Gerbstoffe, Flavone und Glykoside. Besonders das Arbutin, aber auch die Gerbstoffe wirken antibakteriell. Die Bärentraube wirkt nachweislich bei Harnwegsinfektionen, sie wurde in der Volksmedizin auch bei Durchfall, Gallenbeschwerden und Wehenmittel eingesetzt. Schwangere und Stillende sowie Kinder unter 12 Jahren sollten keinen Bärentraubenblättertee trinken! Die Wirkung ist nur bei basischem Harn gegeben.

Teezubereitung:

  • 1 bis 2 Teelöffel Bärentraubenblätter mit 1/4 l kaltem Wasser übergießen
  • 12 – 24 Stunden unter Rühren ziehen lassen und abseihen
  • Täglich 2-3 leicht angewärmte Tassen trinken
  • Zur Durchspülung ein Glas Wasser nachtrinken

Fertigpräparate sind z.B. Cystinol akut, Arctuvan N

Ackerschachtelhalm

Der Ackerschachtelhalm wird bereits bei Dioskurides und Plinius d.Ä. wegen seiner blutstillenden Wirkung genannt. Wegen seines hohen Gehaltes an Kieselsäure benutzte man die Droge auch zum Putzen von Zinngeschirr, woher der Name „Zinnkraut“ stammt. In den kräuterkundlichen Kompendien der Klostermedizin wird der Ackerschachtelhalm immer wieder erwähnt. Schon in 18. Jahrhundert setzte man die Pflanze bei Nieren- und Blasenleiden ein. Ackerschachtelhalm enthält mineralische Bestandteile, besonders Kieselsäure und Kaliumsalze, sowie Flavonoide. Verwendet werden die oberen 2/3 der jungen Sommertriebe, die von Mai bis August gesammelt werden. Die Droge wird geschnitten als Schachtelhalm – oder Zinnkrauttee in der Apotheke angeboten.

Der Tee wird zur Durchspülung bei bakteriellen und entzündlichen Erkrankungen der Nieren und Harnwege verwendet, zur Ausschwemmung von Ödemen, zur Prophylaxe und Therapie von Nierengrieß und Gichtattacken. Äußerliche Anwendungen dienen zur unterstützenden Behandlung schlecht heilender Wunden.

Teezubereitung:

  • 1 Esslöffel Droge mit 1 Liter Wasser übergießen
  • 5 Minuten kochen, 10—15 Minuten ziehen lassen und abseihen
  • Täglich 3 Tassen trinken und zur Durchspülung stets ein Glas Wasser (kohlensäurefrei) nachtrinken
Kapuzinerkresse - Tropaeolum minus

Die Kapuzinerkresse ist eine kletternde oder kriechende, krautige Pflanze mit leuchtenden Blüten. Die Pflanze ist ein- oder mehrjährig und stammt ursprünglich aus Süd- und Mittelamerika. Einige Arten der Kapuzinerkresse werden als Zierpflanzen kultiviert. Die große Kapuzinerkresse wird wegen ihres Gehaltes an Senfölglycosiden, Vitamin C und Mineralien arzneilich genutzt. Dadurch wirkt die Kapuzinerkresse virustatisch, bakterizid und stärkend auf das Immunsystem. Noch in einer Verdünnung von 1:50.000 wirkt die Pflanze antimikrobiell. Arzneilich werden die sattgrünen Blätter verwendet, die Blüten sind essbar und zieren sehr schön jeden Salat. Anders als bei Antibiotika beeinflusst die Kapuzinerkresse die Darmflora nicht. Sie sollte allerdings nicht länger als 6 Wochen eingenommen werden. Die Kapuzinerkresse wirkt nicht nur bei Harnwegsinfektionen, sondern auch bei grippalen Infekten.

Bekannte Präparate sind: Angocin N , Nephroselect M.