Die Leber

Die Leber ist das zentrale Organ des gesamten Stoffwechsels und die größte Drüse des Körpers.

Die wichtigsten Aufgaben sind die Produktion lebenswichtiger Eiweißstoffe (z. B. Gerinnungsfaktoren), die Verwertung von Nahrungsbestandteilen (z. B. Speicherung von Glykogen und Vitaminen), die Gallenproduktion und damit einhergehend der Abbau und die Ausscheidung von Stoffwechselprodukten, Medikamenten und Giftstoffen.

Nährstoffe, die aus dem Darm ins Blut aufgenommen werden, gelangen über die Pfortader (Vena portae) zur Leber und werden dann von dieser je nach Bedarf ans Blut abgegeben oder aus dem Blut entfernt. Beim Menschen liegt die Leber im rechten Oberbauch, direkt unter dem Zwerchfell und ragt mit dem linken Lappen bis zur linken Hälfte des Oberbauchs.

Die Leber ist ein sehr robustes Organ und sehr widerstandsfähig. Trotzdem gibt es Einflüsse (Umwelt, Krankheit, Medikamente oder erbliche Faktoren), die auf Dauer die Leber schädigen können:

  • Ungesunde Ernährung
  • Alkohol
  • Fettreiche Nahrung
  • Stress
  • Bestehende Krankheiten (Diabetes, Bluthochdruck)
  • Medikamente (Schmerzmittel, Antibiotika, Psychopharmaka, Hormonpräparate). Bei Medikamenten sind Nutzen und Risiko sorgfältig abzuwägen, denn sie können dem Körper helfen, aber gleichzeitig auch die Leber durch den Abbau belasten.
Aufgaben der Leber
  • Entfettet das Blut
  • Bildet Gallenflüssigkeit zur Fettverdauung und entgiftet über den Darm
  • Bildet Lebenswichtige Bluteiweiße (Blutgerinnungsfaktor) - Wichtig bei einer Blutbildveränderung
  • Wandelt Fett in Zucker um, zur Energiegewinnung
  • Zuständig für die Bildung von Gallenflüssigkeit, die über die Gallenblase abgegeben wird
  • Regulierung des Cholesterin-Haushaltes

Die Leber sorgt außerdem dafür, dass Medikamente und Alkohol abgebaut werden. Dies mithilfe von Galle und Niere aus dem Körper geleitet wird.

Krankheiten der Leber
  • Fettleber
  • Hepatitis (Leberentzündung)
  • Leberzirrhose
  • Stauungsleber
  • Akutes Leberversagen
  • traumatische Schädigung (Ruptur, Lazeration, Hämatom)
  • Leberabszesse
  • Hepatische Enzephalopathie (Hirnleistungsstörungen bis zum Coma hepaticum)
  • Leberzellkarzinom
  • Gallengangveränderungen
Pflanzliche Hilfe

Mariendistel
Die Mariendistel (Silybum marianum), die auch unter dem Namen Christkrone, Donnerdistel, Fieberdistel, Frauendistel, Heilandsdistel, Marienkörner oder Stechkörner bekannt ist. Der Name der Mariendistel entstammt einer alten Legende, nach der die weißen Flecken auf ihren Blättern von der Milch der Jungfrau Maria stammen (Sylimarin).

Der Wirkstoffkomplex Silibinin soll leberschützend (hepato protektiv), leberstärkend, entgiftend und den Gallenfluss sowie die Zirkulation anregend wirken. Es schützt die Leberzellen vor dem Eindringen schädlicher Stoffe und unterstützt die Leber bei der Regeneration bereits geschädigter Zellen. Es kann außerdem die Leber zur Neubildung von Leberzellen stimulieren.

Fertigarzneimittel

  • Sylimarin – CT
  • HepaBesch
  • Silibene
  • Mariendistelöl
  • Hepar SL Forte

Artischocke
Die Artischocke (Cynara cardunculus, Syn. Cynara scolymus) ist eine distelartige, kräftige Kulturpflanze aus der Familie der Korbblütler (Asteraceae). Die Sortengruppe der Artischocken wird wegen ihrer essbaren knospigen Blütenstände angebaut und als Blütengemüse verzehrt.

Artischocken wird eine appetitanregende, verdauungsfördernde und cholesterinsenkende Wirkung zugeschrieben. Aufgrund unterschiedlicher Wirkmechanismen (vermehrte Ausscheidung von Cholesterin, erhöhter Verbrauch von Cholesterin zur Gallensäuresynthese als auch Hemmung der Neubildung von Cholesterin in den Leberzellen) soll tatsächlich durch den Verzehr von Artischocken eine Senkung des Gesamtcholesterins um bis zu 12 Prozent möglich sein. Insofern kommt der Artischocke eine wichtige Rolle bei der Vorbeugung gegen Arteriosklerose zu. Der in ihnen enthaltene Bitterstoff Cynarin regt den Stoffwechsel von Leber und Galle an. Außer als Gargemüse werden ihre Blätter in Säften, Tees, Trockenextrakten und Tinkturen verwendet. Ihre medizinische und diätetische Wirkung wird auf den Gehalt an speziellen Flavonoiden und Chinasäurederivaten zurückgeführt.

Fertigarzneimittel

  • Artischocke/Mariendistel von Doppelherz
  • Artischockensaft
  • Artischockenkapseln
  • Artischockentee
Weitere Präparate zur Unterstützung der Leberfunktion

Schüßler-Salze

  • Kalium sulfuricum Nr. 6 (Entzündungsstadium)
  • Natrium sulfuricum Nr. 10 (Regulierung der Körperflüssigkeiten)

WALA-Heilmittel

  • Carduus mariaus / Viscum Mali comb, Hepar Stanum I
  • Anagallis comp.
  • Hepar Stanum I – Bei degenerativen und entzündlichen Prozessen in der Leber. Nicht für Kinder geeignet.

Tee

  • Beethoven Eigenmischungen "Entsäuerungstee" und "Entschlackungstee"
  • Leber-Galle-Tee

Bei Beschwerden der Leber oder der Verdauungsorgane sollten Sie immer einen Arzt zu Rate ziehen.